Bensberger Mediations-Modell
Anders streiten lernen
Kinder lernen Laufen und Sprechen, sie entdecken ihre Umwelt, später lernen sie Lesen, Schreiben und Rechnen. Sie lernen Fremdsprachen, Mathematik und Naturwissenschaften und noch vieles mehr. Auch richtig streiten will gelernt sein. Dazu bietet sich die Mediation an, bei der die Parteien unter Mithilfe eines Außenstehenden als Vermittler ihre Gegensätze einvernehmlich zu lösen und zu überwinden versuchen.
Mediation ist ein kooperatives Verfahren, bei dem der/die Vermittler/in keine Entscheidungsbefugnis hat, sie ist für den Ablauf, den Prozess verantwortlich. Mediation geschieht auf freiwilliger Basis aller Beteiligten. Alle haben einen Gewinn.
Das Bensberger Mediations-Modell realisiert das Leitbild einer konstruktiven Konfliktkultur durch:
Zulassen von Anderssein und Unterschieden, Bereitschaft zum Umdenken, Verlangsamung des Lösungsprozesses, Dialog orientiertes Gespräch, gewaltloses Handeln, Partizipation, Eigenverantwortlichkeit, Empathie.
Rote Fäden
- drei feste Regeln: zuhören, nicht beschimpfen, ausreden lassen.
- eigene Sichtweise darstellen und sich spiegeln lassen: ,„Ich habe ... erlebt"
- Gefühle zum Ausdruck bringen: „Ich habe mich geärgert, dass du ...“
- Anteile am Streit zugeben: „Ich habe dich ... (Ich habe dir ...)“
(Empathie verstärken, in einem Rollenwechsel, um dabei den anderen besser verstehen zu lernen. Der Rollenwechsel kann auf besondere Weise zum Umdenken, zur Umkehr bewegen.)
- bei den Lösungen Eigenständigkeit und Selbstverantwortlichkeit zulassen. „Ich biete dir ... an." „Ich wünsche mir von dir, dass ...“
Allen Kindern werden diese Strukturen im Unterricht vermittelt.
Hilfen erhalten die Schüler außerdem von den Streitschlichtern der Schule, die ihnen in der Pause mit gelben Warnwesten als Vermittler/innen zur Seite stehen.
In Klassenstufe 3 werden die Kinder in der Mediations-AG ausgebildet. In Klassenstufe 4 helfen die Streitschlichterinnen und Streitschlichter vermittelnd bei Streitigkeiten.